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Hinweise zur
Methode: Vorbereitung und Schreiben einer Klausur, hier auf dieser Seite Abitur:
Präsentation (in Geschichte) – alle
Infos auf der Extraseite zum Abitur |
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Geschichte / Oberstufe
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Vorbereitung einer
Klausur / Schreiben einer Klausur
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Drei Zauberworte: Text, Kontext, Transfer
Der Einstieg in die Anforderungen der Oberstufe fällt immer schwer, auch
wenn die Mittelstufe sukzessive darauf vorbereiten soll. Leistungsnachweise in der Oberstufe sind nicht nur Nachweise von
Leistungen für die Kursnote, sondern auch inhaltliche und methodische
Vorbereitungen auf die abschließende Prüfung, die das Abitur darstellt. Dies
betrifft in Grundkursen unterschiedslos alle Teilnehmer, auch wenn sie sich
letztlich nur in drei Grundkursen prüfen lassen werden, in einem schriftlich
(3. Prüfungsfach) und in zweien mündlich (4. und 5. Prüfungsfach, siehe auch Ö Abitur Präsentation). In Geschichte wie in verwandten geisteswissenschaftlichen Fächern
geht es darum, einen Text, mit dem
man in der Prüfung konfrontiert wird – hier also eine historische Quelle –,
in den Kontext, über den man
Bescheid weiß, einzuordnen und durch ihn zu erklären. Die Herstellung dieses
Zusammenhangs nennt man Transfer.
Im Abitur kommt noch ein dritter Aspekt hinzu, nämlich die epochenübergreifende
thematische Verknüpfung, der historische Längsschnitt an einem Thema entlang
(z.B. Demokratie..., Nationalstaat..., Europa...), verbunden mit einer
stärker wertenden Analyse, die wiederum im Leistungskurs stärker betont wird
als im Grundkurs. Text und Kontext befinden sich dabei in einem wechselseitigen
Abhängigkeitsverhältnis: Der Kontext erklärt den Text, der Text aber auch
den Kontext, denn so wie die Verhältnisse die Menschen prägen, so gestalten die
Menschen wiederum auch die Verhältnisse, in denen sie leben. Und auch die
Wertung im Rückblick ist abhängig vom historischen Kontext – der damaligen
Zeit, auf die zurückgeblickt wird, sowie der heutigen Zeit, von der aus wir
zurückblicken, und von den in der Zwischenzeit gemachten Erfahrungen. Text und Kontext erklären sich also wechselseitig. Dies klingt
abstrakt, ist aber eigentlich ganz einfach – deswegen sage ich immer: „Der
Text ist nicht nur das Rätsel, er ist auch die Lösung, jedenfalls ein Teil der
Lösung.“ Eine gute historische Quelle (und nur um solche geht es) liefert
zwangsläufig aussagekräftige Hinweise auf den politisch-historischen Kontext.
Jede als Prüfungstext vorgelegte Quelle ist zunächst als solche
unbekannt, soll aber durch das Bekannte (das Wissen des Prüflings über die
historische Epoche) erklärt werden; dies geschieht durch den „Aha-Effekt“,
der die Verknüpfung zwischen dem vorgelegten Neuen und dem bereits Bekannten
herstellt. Daneben kann und soll die Quelle natürlich nicht nur bereits
Bekanntes wiederholen, sondern auch neue Aspekte zur Erklärung eines
historischen Ereignisses liefern, das wiederum Teil einer längerfristigen
Entwicklung und daher von umfassenderer Bedeutung ist. Nicht
ausreichend im Sinne der
Prüfungsanforderungen (auch für die Klausur) sind rein reproduktive
Leistungen, also erstens die immanente, sich nur auf den vorliegenden Text
beziehende Analyse, die den Text aus sich heraus „erklärt“ aber eigentlich nur in anderer Form wiedergibt, so wie zweitens das „Herunterschreiben“
eines auswendig gelernten Stoffes unabhängig von der vorgelegten Quelle und
Aufgabenstellung, die damit nur noch ein formaler „Aufhänger“ wäre. Entsprechend
muss sich die Vorbereitung einer Klausur oder Prüfung auf die Zusammenhänge
und nicht primär auf die Einzelereignisse in ihrer Detailgenauigkeit richten.
Natürlich können Zusammenhänge nicht ohne Details erklärt werden, umgekehrt
wird aber aus einem Sammelsurium von Details nicht automatisch ein
Zusammenhang! Man macht sich die Zusammenhänge – auch im Hinblick auf
notwendige Detail- und Datumsangaben – am besten durch schematische
Übersichten deutlich, die man selbst erstellen und für die man eine eigene
Methodik entwickeln muss (im Sinne von mind
mapping usw.), denn nicht jeder lernt und merkt sich die Dinge auf die
gleiche Weise. Und um
es noch einmal zu sagen: Man muss sich auch immer vor Augen halten, dass es
nicht primär darum geht, Fakten wiederzugeben, sondern Ereignisse, Motive und
Zusammenhänge zu erklären. Erklären heißt dabei immer vor allem
die Frage nach dem Warum? zu
beantworten bzw. zu erörtern (insofern hier bereits eine Wertung einfließen
kann), und zwar einerseits durch das rückblickende Wissen im historischen
Abstand, andererseits aber auch durch das Sich-Hineinversetzen in die
Situation der damaligen Akteure oder Berichterstatter des Geschehens. Wo fange ich an,
wo höre ich auf? oder: Bitte nicht bei
Adam und Eva anfangen... Ein immer wiederkehrendes Übel
bei Klausuren ist die Vergeudung von Raum und Zeit durch den Anfang bei „Adam
und Eva“ und die chronologische Abarbeitung des Stoffes, möglichst noch mit
vielen Details, statt der notwendigen Zusammenfassung und Konzentration auf
das Wesentliche. Woher aber weiß man, wie weit man chronologisch zurückgehen
soll, wo fängt man an? Antwort: Immer
im Zentrum des Themas / der Aufgabenstellung beginnen! Von da aus kann
man dann wie in einer Spirale weitere Kreise ziehen. Durch diese Methode kann man sicher
stellen, dass das Wichtigste auf jeden Fall berücksichtigt wird und man am
Ende der zur Verfügung stehenden Zeit bei weniger Wichtigem angelangt ist
statt fatalerweise umgekehrt, wenn man bei „Adam und Eva“ beginnt und am Ende
der Klausur durch Zeitvergeudung nicht mehr die nötige Zeit für das Zentrale
hat. Nirgendwo steht, dass man chronologisch alles „nacherzählen“ muss, man
kann vielmehr nach dieser Methode auch im Rückblick die Vorgeschichte eines
Ereignisses darlegen. Wird fortgesetzt... |
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