Geschichte 01

Dokumente, Infos, Links...

 

Stand: 25.11.2006

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Gesamtübersicht Geschichte

 

 

A. Hinweise, Links gleich im Anschluss auf dieser Seite

 

>>Schüler-Info

Geschichte

>>Abitur Präsentation

 

Oberstufe: Hinweise zur Methode. Vorbereitung und Schreiben einer Klausur

Abitur: „Präsentation“ als 5. Prüfungsfach (grundsätzliche Überlegungen)

Kurze Richtlinien zur Präsentation / Praktische Tipps

„Präsentation“ im Abitur: Adressen und Links zu Bildquellen im Internet

 

>>Übersicht Links DSL

 

Links zur Website der Dreieichschule:

·      Triumph der Technik - Tragödie der Politik: Die Maginotlinie.

·      Un sac de billes („Ein Sack voller Murmeln“)

·      Frankreich unter deutscher Besatzung 1940-44: Dokumentation zum System der Judenverfolgung (französisch-deutsch).

·      Langungon – Langen. Daten zur Geschichte.

 

>>„Die Juden im Schulbuch“

 

>>Deportationen u.a.

„Die Juden“ in Schulbuch und Unterricht –

Über die Macht der Vorurteile und die Probleme dagegen anzukämpfen

Hinweise und Links zu aktuellen Veröffentlichungen.

Hinweise und Links zur Ausstellung über die Deportationen 1941-1945 im Jüdischen Museum sowie zum Schindler-Lernzentrum und zur Gedenkstätte Neuer Börneplatz im Museum Judengasse Frankfurt am Main

 

>>Ermächtigungsgesetz

 

Das Ermächtigungsgesetz im deutschen Geschichtsbewusstein – unterbelichtet, banalisiert, verdrängt

Hinweis und Link auf eine aktuelle Veröffentlichung

 

>>1945-2005

1945-2005: Sechzig Jahre Freiheit – Kriegsende, Befreiung, Besinnung

Hinweis und Link zur Homepage der Dreieichschule

 

>>Untergang

F Mein Kommentar zum „Untergang“ – Das Elend auch noch mal im Fernsehen...!

 

>>Auschwitz-Prozess

Das Ende des Schweigens. Der Frankfurter Auschwitz-Prozess 1963-65.

Hinweis und Link zu HR-Online

 

 

B. Dokumente, Texte auf Historia Universalis:

 

>>Historia universalis

Zahlreiche Materialien, Informationen und Übersichtstafeln zu Mittelalter,  Französische Revolution, 19. Jh.,, 20. Jh.: Nationalsozialismus, Geschichte nach 1945…

 

>>Historia interculturalis

 

C. Zahlreiche Themen zur inter­kulturellen Geschichte auf Historia Interculturalis

Interkulturelle Antike; Jüdisch-europäische Geschichte; Islam und Europa; Ostasien und wir... China, Japan; und anderes mehr...

 

 

 

A. Hinweise, Links 

 

>>Dreieichschule

 

... direkt zu: Bitche

Auf der Website der Dreieichschule:

Triumph der Technik - Tragödie der Politik: Die Maginotlinie

Kurze Geschichte der Maginotlinie anläßlich eines Lehrausfluges mit einer 10. Klasse nach Bitche (Lothringen) im Jahre 2003.Mit Bildern und Schülertexten im Web-Archiv der Dreieichschule, bitte links anklicken.

 

>>Frankreich 1940-44

Un sac de billes („Ein Sack voller Murmeln“)

Frankreich unter deutscher Besatzung 1940-44: Dokumentation zum System der Judenverfolgung (französisch-deutsch).

Erarbeitet vom Französisch-Kurs der Kl. 10c 2005/2006. Mit historischen Fotos, die wir vom Centre de documentation juive contemporaine zur Verfügung gestellt bekommen haben.

 

>>Langungon

Langungon – Langen. Daten zur Geschichte.

Zeitleiste zur Geschichte Langens von den Ursprüngen bis 1600, erarbeitet von einem WPU-Kurs Jgst. 10 2005/2006.

 

 

 

 

Zur Homepage der

Kommune

 

Zum Artikel

direkt

 

 

 

 

 

Siehe:       >>Wissenschaft

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zum Kommune-Artikel

direkt

 

Hagalil online

schule.judentum.de/

 

Zu den Artikeln auf

Hagalil direkt

 

 

>>Wissenschaft

 

„Die Juden“ in Schulbuch und Unterricht –

Über die Macht der Vorurteile und die Probleme dagegen anzu­kämpfen

In zwei Ausgaben der in Frankfurt/M. herausgegebenen Zeitschrift Kommune habe ich einschlägige Geschichtslehrbücher für den Gymnasialbereich einer kritischen Analyse daraufhin unterzogen, wie darin die jüdische bzw. die deutsch-jüdische Geschichte (zunächst für die Epoche des Mittelalters) dargestellt wird:

„Privilegien, Verfolgung, Vertreibung...“

Der Anti-Antisemitismus und die Macht der Vorurteile – Erfahrungen eines Lehrers

in: Kommune – Forum Politik×Ökonomie×Kultur, N°5/2004 (Okt.-Nov.), S. 94-100.

Der Text ist auch online auf der Homepage der Kommune verfügbar.

Die Untersuchung ist das Resultat einer längerfristigen Beschäftigung mit dem Thema, über das ich bereits vor Jahren im Rahmen eines Vortrags zur interkulturellen Geschichte auf einem Seminar des HeLP (Hessisches Landesinstitut für Pädagogik) gesprochen und das ich seither weiterverfolgt habe. Der besagte Vortragstext erschien als Anhang in meinem Buch Geschichte und Weltbild (2002). In dem jüngst veröffentlichten Kommune-Artikel untersuche ich eine Reihe von Geschichts­lehrbüchern für die 8. und 11. Klasse und komme zu dem Ergebnis, dass sich de facto in allen Lehrwerken bei dem Thema „Juden im Mittelalter“ (gewiss wider Willen) die Repro­duktion klassischer Vorurteile („Geldjuden“ usw.) wiederfindet, weil diese als Begründung für die Diskriminierung, Verfolgung und Ermordung der Juden übernommen werden, die natürlich in den Lehrwerken verurteilt wird. Dabei fallen jedoch einfache historische Wahrheiten – nicht alle Juden waren Geldverleiher und nicht alle Geldverleiher Juden – oft schlicht unter den Tisch. Überhaupt bleibt die Erklärung der jüdischen Präsenz in Europa rudimentär und verzerrend auf den Verfolgungsaspekt reduziert, so dass sich zwangsläufig das Bild von den Juden als „Fremdkörper“ verfestigt.

In der Kommune 6/04 wurde diese Untersuchung im Hinblick auf Antisemitismus und Rassismus im 19. und 20. Jahrhundert fortgesetzt:

„Hilflose Aufklärung“? Probleme des Anti-Antisemitismus in Schulbüchern und Unterricht – 2. Teil: Der Antisemitismus des 19. und 20. Jahrhunderts

Inwiefern und wie wird die Vorgeschichte des Nationalsozialismus, also die Entstehung des spezifisch „modernen“ Rassismus im 19. Jahrhundert thematisiert, welches Bild von den Juden im Zeitalter der Emanzipation wird vermittelt, welchen Stellenwert nehmen Antisemitismus und Holocaust in den Schulbüchern ein und ist dies eine Frage der Zahl der Buchseiten...?

Der Artikel befindet sich ebenfalls online auf der Seite der Kommune  (allerdings mit dem Manko einer fehlenden Tabelle –aus technischen Gründen).

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Beide Artikel wurden auch vom wichtigsten Internetportal zur (deutsch-)jüdischen Geschichte und Aktualität – hagalil online – aufgenommen und sind dort über den angegebenen Link abrufbar (in etwas ansprechenderer Form, aber auch ohne die Bilder der Printausgabe).

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Beide Texte erschienen jüngst zusammen, leicht überarbeitet und zum Teil mit neuem Bildmaterial versehen in der Zeitschrift Begegnungen, die vom evangelisch-lutherischen Zentralverein für Begegnung von Christen und Juden in Hannover herausgegeben wird (genauere Angaben siehe auf der Seite Wissenschaft).

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Leo-Baeck-Institut / Jüdisches Museum

Frankfurt

 

 

 

 

 

>>historia interculturalis

>>Direkt zur Übersicht Jüdische Geschichte

Die Resultate meiner Analyse decken sich im Grundsätzlichen mit der Kritik an den Lehrplänen der Kultusministerien von Seiten des Leo-Baeck-Instituts, das deswegen 2003 eine Orientierungshilfe für Lehrplan- und Schulbucharbeit sowie Lehrerbildung und Lehrerfortbildung erstellt hat (siehe Bild rechts). Die Broschüre kann über das Jüdische Museum Frankfurt/M. bestellt bzw. der Text auch auf der Website des Museum heruntergeladen werden. In 7 Abschnitten werden Leitgedanken zur adäquaten Behandlung der deutsch-jüdischen Geschichte im Unterricht vom Mittelalter bis in die Zeit nach 1945 dargelegt.

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Zum Thema (Deutsch-/Europäisch-)Jüdische Geschichte siehe auch die entsprechenden Seiten auf Historia Interculturalis.

 

 

 

 

 

 

 

Jüdisches Museum

Frankfurt am Main

 

 

 

 

 

 

 

 

Offizieller Text des Jüdischen Museums Frankfurt zur Ausstellung:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fritz Bauer Institut

Wer weiß, dass die letzte Deportation aus Frankfurt am Main noch am 15. März 1945 stattfand? Die dabei ins KZ Theresienstadt Deportierten überlebten durch das baldige Kriegsende.

Dazu organisierte das Jüdische Museum Frankfurt am Main eine Sonderausstellung, deren Katalog noch verfügbar ist.

Im Oskar-und-Emilie-Schindler-Lernzentrum ist eine ständige multimediale Dokumen­tation mit Angeboten für Schulen eingerichtet worden. (Dazu mehr weiter unten).

 

"Und keiner hat für uns Kaddisch gesagt ..."

Deportationen aus Frankfurt am Main 1941 bis 1945

Jüdisches Museum
15. März 2005 – 4. September 2005


Die Ausstellung stellt erstmals umfassend die Deportation der Juden aus Frankfurt zwischen 1941 und 1945 dar. Über 10.000 Juden wurden in die Ghettos, Konzentrations- und Vernichtungslager des Ostens verschleppt.

Am 19. Oktober 1941 verließ der erste Transport mit über 1.100 Menschen Frankfurt. Ab sechs Uhr morgens holten an diesem Tag SA-Leute die überraschten Menschen aus ihren Wohnungen und trieben sie mit einem Schild um den Hals und ihrem Gepäck in der Hand zur Großmarkthalle. Von dort wurden sie in das Ghetto Lodz verschleppt. Nur zwei überlebten. Noch am 15. März 1945, elf Tage bevor die amerikanischen Truppen Frankfurt erreichten, wurden die letzten, die bis dahin noch vor der Deportation durch ihre Ehe mit einem nicht-jüdischen Partner bewahrt waren, in das Ghetto Theresienstadt abtransportiert.

Im Zentrum der Ausstellung stehen die Lebensläufe exemplarisch ausgewählter Personen, die anhand von persönlichen Zeugnissen, Dokumenten und Fotos eindringlich nachgezeichnet werden. Aus der Perspektive der Opfer werden so der Ablauf der Deportation in Frankfurt und das Schicksal der Verschleppten in den Lagern und Ghettos rekonstruiert. Die Ausstellung wird durch Filme, Audiostationen und interaktive Informationsangebote ergänzt.

"Kaddisch" ist das traditionelle jüdische Gebet, das Gott im Vertrauen auf die Auferstehung der Toten lobpreist.

Zur Ausstellung ist ein umfassender, reich bebilderter Katalog im Verlag Stroemfeld erschienen (20 Euro).

 

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Das Museum hat in seiner pädagogischen Schriftenreihe ebenfalls ein Heft diesem Thema gewidmet:

„Und keiner hat für uns Kaddisch gesagt...“ Deportationen aus Frankfurt am Main 1941 bis 1945, Pädagogische Schriftenreihe Nr.6

Das Fritz-Bauer-Institut hat ebenfalls ein Heft seiner pädagogischen Schriftenreihe Konfrontationen dem Thema Deportationen gewidmet (nicht auf Frankfurt bezogen):

Verena Haug / Uta Knolle-Tiester / Gottfried Kößler: Bausteine für die pädagogische Annäherung an Geschichte und Wirkung des Holocaust, Heft 5: Deportationen, Frankfurt a.M.(Fritz Bauer Institut) 2003.

 

 

Jüdisches Museum

Direkt zum Lernzentrum

 

Auszug aus der Präsentation auf der Website des Jüdischen Museums

 

 

 

 

 

 

 

 

>>historia interculturalis

>>Direkt zur Übersicht Jüdische Geschichte

 

Oskar und Emilie Schindler Lernzentrum

und

Gedenkstätte Neuer Börneplatz

im Museum Judengasse Frankfurt am Main, Börneplatz

Im Museum Judengasse wurde am 9. November 2003 in neu eingerichteten Räumen ein museums­pädagogisches Lernzentrum eröffnet. Es ist auf Anregung des verstorbenen Propstes Dr. Dieter Trautwein nach Oskar und Emilie Schindler benannt, die für die Rettung von über 1200 Juden verantwortlich waren. Oskar Schindler hat von 1958 bis zu seinem Tod 1974 in Frankfurt gelebt. Das Lernzentrum richtet sich vor allem an Schulklassen und Jugendgruppen und bietet unterschiedliche Informations- und Arbeitsangebote. [...]

Die von Steven Spielberg gegründete "Survivors of the Shoah Visual History Foundation" hat im Rahmen ihres weltweiten Interviewprojekts mit den Überlebenden der Schoah auch mit ca. 150 Überlebenden von "Schindlers Liste" ausführliche Gespräche geführt und diese als Filme dokumentiert. Diese mehrstündigen Interviews, die als historische Dokumente ebenso bedeutsam sind wie als Grundlage für eine künftige pädagogische Auseinander­setzung mit dem Holocaust, werden ein wichtiger Bestandteil des neuen Lernzentrums sein.

Seit der Eröffnung der Gedenkstätte am Börneplatz hat das Jüdische Museum Frankfurt in einem für Deutsch­land einzigartigen Projekt die Lebensläufe von über 12.000 deportierten und ermordeten Frankfurter Juden recherchiert. Sie werden im neuen Lernzentrum an Terminals abrufbar sein und verdeutlichen sehr eindringlich, dass hinter jedem Namen an der Mauer der Gedenkstätte ein individuelles Schicksal und ein Gesicht steht.

 

 

Zum Thema (Deutsch-/Europäisch-)Jüdische Geschichte siehe auch die entsprechenden Seiten auf Historia Interculturalis.

 

 

 

 

 

Zur Homepage der

Kommune

Direkt zum Artikel

 

 

Das Ermächtigungsgesetz im deutschen Geschichtsbewusstein – unterbelichtet, banalisiert, verdrängt...

è Von Hitler „getäuscht“, „verführt“ oder „überrumpelt“?

Das Ermächtigungsgesetz im deutschen Geschichtsbewusstsein – eine Bilanz im Jahr 60 der Freiheit

Artikel von W. Geiger in: Kommune – Forum Politik×Ökonomie×Kultur, N°3/2005 (Juni-Juli), S. 72-76.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Direkt zum Artikel

Am 8. Mai jährte sich zum 60. Mal das Ende des 2. Weltkrieges. Im Vorfeld wurden die Ereignisse der letzten Kriegsmonate und der „Untergang“, wie in dem gleichnamigen Film, ins öffentliche Bewusstsein gerückt, dann allerdings unmittelbar um den 8. Mai herum vom Rückblick darauf überschattet, was zuvor unter umgekehrten Vorzeichen andere erlitten hatten. Die Einweihung des Holocaust-Mahnmals in Berlin spielte dabei sicher eine große Rolle, aber auch die seit Monaten drohende Vereinnahmung des 8. Mai durch die NPD. Die Wiederkehr der Gespenster der Vergangenheit – noch sind es nur Gespenster... – hat in Deutschland wohl wie nie zuvor das Gedenken an den 8. Mai unter den Aspekt dessen gestellt, was damals zu Ende ging, und weit weniger als früher unter den Aspekt, was damals begann.

Der Blick auf den Untergang scheint jedoch den Blick auf den Anfang zu verstellen. Selbst die ritualisierte und fast nur noch rhetorisch formulierte Frage „Wie konnte es dazu kommen?“ scheint die konkrete Frage „Wie fing es denn an?“ zu verdrängen, die deutsche Geschichte ins Schicksalhafte zu entrücken, wenn sich nämlich immer wieder deren Macht gegenüber der Ohnmacht des Einzelnen zu bestätigen scheint.

Zwischen der „Machtergreifung“ Hitlers – d.h. seiner Ernennung zum Reichskanzler durch Reichspräsident Hindenburg am 30.1.1933 – und der „Gleichschaltung“ des gesellschaftlichen und politischen Lebens in Deutschland tritt das Ermächtigungsgesetz vom 23./24.3.1933 als entscheidender Schritt zur vermeintlichen Legalisierung der Politik Hitlers in den Hintergrund – zu Unrecht, aber wohl nicht ganz zufällig.

Der letztes Jahr in der Zeitschrift Kommune veröffentlichte Artikel untersucht deswegen einen Querschnitt durch Standardwerke der Geschichtswissenschaft sowie Schullehrbücher auf die Darstellung und Erklärung des Ermächtigungsgesetzes.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

>>8.Mai Dreieichschule

1945-2005: Sechzig Jahre Freiheit

Kriegsende, Befreiung, Besinnung

Unter diesem Motto fand im Gedenken an das Kriegsende am 8. Mai 1945 in der Woche vom 9.-13. Mai eine „dramatische Lesung“ von Texten (in Auszügen) statt, die damals selbst in der unmittelbaren Nachkriegszeit oder später im Rückblick darauf veröffentlicht wurden. Die Lesung wurde von Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 12 durchgeführt und fand in drei Aufführungen jeweils für die Jahrgangsstufe 10 bis 12 statt.

Mehr dazu auf der Homepage der Dreieichschule.

 

 

Mein Kommentar zum „Untergang“ –

Das Elend auch noch mal im Fernsehen...!

Was ist die Botschaft des Films? Geschichte zu zeigen, „wie sie wirklich war?“ Den heute Lebenden vor Augen zu führen, wie sinnlos der 2. Weltkrieg in den letzten vier Wochen geworden war? Oder wie Hitler das deutsche Volk in seinem Wahnsinn in den Untergang getrieben und es damit historisch „verra­ten“ hat – Umkehrung seines Vorwurfs an all jene, die ihm treu folgen wollten aber nicht mehr konn­ten...?

Der Film weckt mehrfach Sympathien für jene, die erst in diesen letzten vier Wochen sahen, wie unsin­nig weil aussichtslos das alles war. Aussichtslos am Schluss, weil nicht zu gewinnen. Der Umkehrschluss daraus ist natürlich, das alles einen Sinn gehabt hätte, hätte Hitler, hätte Deutschland, hätte das deutsche Volk den Krieg gewonnen. Ein perfider, vielleicht nicht beabsichtigter, aber gelungener Effekt, die eigent­liche Schuldfrage zu verdrängen. Die mit Hitler marschiert sind, werden historische fünf Minuten vor dem Fall des Vorhangs (so Speer im Film) noch einmal zu Widerstandshelden, wenigstens potentiell. Denn Hitler stand gar nicht mehr auf der Bühne, als der Vorhang fiel, wie Speer im Film sagt (– übrigens eine untergründige Anspielung auf den Eisernen Vorhang?).

Am besten natürlich Speer selbst: als einer der heimlichen Verantwortlichen für die Organisation des Krie­ges und des KZ-Systems war er an der Vernichtung von Millionen Menschen beteiligt, was selbst im Nürnberger Prozess nicht durchschaut wurde, aber dem totalen Untergang Deutschlands im totalen Krieg, nämlich Hitlers Nero-Befehl: der Rückkehr ins Mittelalter, wie Hitler sagt, widersetzte er sich. Welch ein Held! Im Unterschied zu Hitler sah er ja noch eine Zukunft für sich nach dem Krieg.

In der allerersten Diskussion der unmittelbaren Nachkriegszeit – nachzulesen in den alliierten Unter­suchungen über Deutschland und die Deutschen sowie in den einschlägigen Zeitungen und Zeitschriften, als sie wieder mit alliierter Lizenz in freier deutscher Regie erscheinen durften – sahen sich die Deut­schen vor allem selbst als die ersten Opfer Hitlers. Noch jahrelang meinten in Umfragen in den west­lichen Zonen um die 50% der Befragten, der Nationalsozialismus sei „im Prinzip eine gute Sache gewe­sen, jedoch nur schlecht ausgeführt“, was damals wohl hieß: schlecht daran war nur der Krieg; und schlecht war der Krieg doch nur, weil er verloren wurde. Damit sind wir wieder beim „Untergang“. Diese primäre Verdrängungsleistung 60 Jahre danach wieder aufzufrischen und als grandioses Medienspektakel aufzutischen – das ist eine wahre Meisterleistung. Hochachtung!

 

 

 

 

>>HR-Online

>>Auschwitz-Prozess

 

 

 

 

 

www.fritz-bauer-institut.de

www.auschwitz-muzeum.oswiecim.pl

www.yadvashem.org.il

www.shoa.de

www.dhm.de/lemo/html/nazi/

Das Ende des Schweigens.

Der Frankfurter Auschwitz-Prozess 1963-65.

Anlässlich des Endes des Auschwitzprozesses vor 40 Jahren hat HR-Online ein umfangreiches multimediales Online-Feature über den Prozess und seinen Gegenstand – die Verbrechen im KZ Auschwitz-Birkenau – ins Netz gestellt. Ein herausragendes historisch-pädagogisches Angebot zum nationalsozialistischen Massenmord, aber auch zur Verdrängung im öffentlichen Bewusstsein nach 1945 und zur juristischen und politischen Aufarbeitung in der Bundesrepublik zwanzig Jahre danach.

Weitere Adressen zum Thema:

Fritz-Bauer-Institut

Museum Auschwitz

Yad Vashem, Israel

Shoa.de – deutsche Website

Deutsches Historisches Museum / LeMO = Lebendiges Museum Online

 

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